Die besten Geschichten aller Zeiten
Platz 16: Kommissar Issels lange Nacht (LTB 239, 60 turbulente Jahre mit Tick, Trick und Track)

Inspektor Issel hat es geschafft: Nach langen Jahren im Schatten von Kommissar Hunter ist er selbst zum Kommissar befördert worden und soll schon bald in einer neuen Dienststelle die Leitung übernehmen. Eine überraschende Beförderung, mag der geneigte Leser denken: Schließlich ist Issel nicht gerade als übermäßig talentierte Spürnase bekannt. Dennoch hat ihm die Zusammenarbeit mit Hunter und auch Micky Maus wohl einen guten Ruf eingebracht.


Abschied mit Kuchen

Wo wir schon beim Thema Micky Maus sind: Dieser spielt in dieser Geschichte keine Rolle. Agierende Charaktere sind neben Issel und Hunter vor allem die Bösewichte Entenhausens und der neu eingeführte Charakter Steinbeiß. Ungewöhnlich, aber sehr interessant, die vermeintlichen Nebencharaktere einmal selbst im Rampenlicht zu sehen.

 


Abschied mit noch mehr Kuchen

Zwar freut sich die Dienststelle mit Issel, aber gerade der alte Weggefährte Kommissar Hunter verdrückt doch die eine oder andere Träne. Tränen weint im übrigen auch jetzt schon der Entenhausener Untergrund dem scheidenden Inspektor nach: Schließlich soll der gefürchtete, mit einem glänzenden Ruf ausgestatte Steinbeiß Issels Nachfolger in Entenhausen werden. Dieser gilt laut Kater Karlo und dem schwarzen Phantom, die Issels Versetzung unabhängig voneinander verhindern wollen, als "Superbulle". Ganz anders eben als der frisch beförderte Kommissar...
Plan der beiden routinierten Gesetzesbrecher ist es Issel bloßzustellen, indem sie in einer Nacht, in der der Inspektor die Dienstaufsicht hat, die berühmte "Lona Misa" aus dem Entenhausener Museum entwenden.

Als ob zwei potentielle Diebe des Gemäldes nicht genug wären, entschließt sich auch Issel selbst, in das Museum einzudringen, um die Schwachpunkte des Alarmsystem aufzuzeigen. So schleichen sich sowohl Kater Karlo, gemeinsam mit seiner Bande in "Issel- und Polizeiverkleidung", das Schwarze Phantom und Issel höchstpersönlich in tiefster Nacht in das Entenhausener Museum. Und als ob das Spektakel nicht groß genug wäre, trifft auch Steinbeiß genau zu diesem Zeitpunkt in Entenhausen ein und will den ungewöhnlichen Vorkomnissen im Museum auf die Spur gehen.


Ich vergesse niemals ein Gesicht!

Was sich dem Leser auf den folgenden Seiten präsentiert ist purer Slapstick: Echte und kostümierte Issels tauschen nicht weniger echte und gefälschte Gemälde aus - und wenn eine Partei das Bild gerade wieder "zurückerkämpft" hat, bahnt sich schon der nächste Interessent seinen Weg Richtung "Lona Misa".
Dabei ist auch der Leser gefordert, bei den ganzen Verkleidungen und verschiedenen Grüppchen die Übersicht zu behalten. Aber nicht nur die ungewohnte und überaus amüsante Storyline macht Freude: Auch Cavazzano hat sich hier wieder einmal selbst übertroffen.

Seine unterschiedlichen Zeichenperspektiven, die geschickt inszenierten Kameraeinstellungen gleichen, geben der Geschichte ein tolles Flair. Wahrlich "ganz großes Kino". ;)

von Christian Peters

Autor: Tito Faraci
Zeichner: Giorgio Cavazzano
Seiten: 30
Veröffentlicht: 1997