| Glaubt
                man dem Cover, scheint als Thema dieses Mal
                "Olympia" gewählt zu sein. Aber es
                fällt wieder auf, was sich auch zuletzt
                ereignete: Dass es keine monothematischen
                Ausgaben mehr gibt, ist klar. Aber dass das
                Leitthema des Bandes, so es denn eines gibt, auf
                30 Seiten abgefrühstückt wird, geht doch wieder
                ein Stück weit am Sinn vorbei. Die Stories
                glänzen leider wie gewohnt in erster Linie durch
                Kürze mit maximal 30 Seiten - mit einer
                lobenswerten Ausnahme: "Das letzte Geheimnis
                der Inkas" ist 47 Seiten lang. Insgesamt ist das Niveau des Bandes durchwachsen,
                neben einigen Top-Stories tauchen auch wieder
                einige fragwürdige Geschichten auf.
 Das Cover ist dafür sehr ansehnlich, es gibt
                keinerlei Glanzeffekte, der Band ist schlicht
                gestaltet.
 Fair geht vor!
                ist das Motto eines jeden Sportlers, der etwas
                auf sich hält. Nicht aber das der ewigen
                Streithähne Donald und Gustav. In Entenhausen
                findet ein Olympia-Festival im Stile des antiken
                Griechenland statt, in dessen Mittelpunkt ein
                Rennen stehen soll. Da eine Reise zu Olympia zu
                gewinnen ist, nehmen die beiden teil. Das Rennen
                entwickelt sich selbstredend auf teils
                eigenartige Weise, im Sinne der Story aber raufen
                sich dei Streithähne am Ende zusammen und
                kämpfen gemeinsam um den Erfolg. Die Story ist
                durchaus passabel, die ganz große Freude beim
                Lesen will sich aber nicht einstellen. Einige
                gute Einfälle sind vorhanden, aber viele der
                verwendeten Teile wirken doch ein wenig
                willkürlich. Die Story hätte mehr als 30 Seiten
                zur sinnvollen Entfaltung benötigt, so bleibt
                sie in Ansätze stecken Es
                folgt die absolut positive Überraschung des
                Bandes: Das letzte Geheimnis der Inkas
                umfasst nicht nur 47 Seiten und ist damit die
                längste Story seit langem, nein, es ist eine
                italienische Maus-Story in der die Professoren
                Zapotek und Marlin auftreten. Wer hätte gedacht,
                dass das nochmal geschieht? Mit der Zeitmaschine
                gehts in die südamerikanische Kolonialzeit, um
                den Schatz eines Inkastammes aufzuspüren. Ein
                klassischer Zeitmaschinen-Plot, den man nicht
                mehr für möglich hielt. Eine Wohltat für die
                kaschperlgeschundenen Nerven! Zwar reicht das
                Niveau einiger Teile der Story nicht an die alten
                Zeitmaschinenstories heran und auch Palazzi kann
                sich als Zeichner nicht mit Massimo de Vita
                messen, aber dennoch ist die Geschichte absolut
                positiv. Sie ist logisch konstruiert, sie ist
                nachvollziehbar, ist gut zu lesen, sie ist lang.
                Eine Maus-Story, die einfach komplett in sich
                stimmig ist und dazu noch mit klassischen
                Charakteren aufwarten kann, ist ein toller Trumpf
                der heutigen Zeit. Eine
                Überraschung unter Wasser wartet
                auf Donald. Ein Einseiter, ganz passabel, wenn
                auch kein Brüller. Erinnerungen
                werden wach an Dynamit und Diamanten
                für Dagobert. Zufällig trifft er einen alten
                Geschäftskontrahenten auf der Straße und
                erleidet einen Schock, der einen Ausflug in sein
                Unterbewusstsein und dort einige reichlich
                skurrile Träume zur Folge hat. Einige kleinere
                inhaltliche Probleme in der Rahmenhandlung fallen
                auf, die Träume als solche sind aber durchaus
                interessant gestaltet. Inhaltlich ist das ganze
                nicht komplett sinnvoll, aber doch in ausreichend
                weiten Teilen. Die Zeichnungen sind etwa auf dem
                gleichen Niveau, so dass die Story wohl nicht
                allzu lange im Gedächtnis haften bleibt. Nicht
                positiv, aber auch nicht negativ. Einige Elemente
                im Inneren hingegen sind sogar originell und
                erinnerungswürdig.  Donald
                wird von Dagobert als Betreiber eines
                Strand-Kiosk eingesetzt, der an einem nahezu
                menschenleeren Strandabschnitt steht. Innerhalb
                kürzester Zeit aber wird Das
                Strand-Paradies zum Renner bei den
                verwöhnten Urlaubern, da keinerlei Service
                geboten wird und diese eine Abwechslung zum
                ewigen Luxusleben in Hotels suchen und
                stattdessen authentischem Urlaub den Vorzug
                geben. Ein inhaltlicher guter Ansatz des
                konsumüberdrüssigen Menschen, der eine durchaus
                neue Facette freilegt. Die Story ist in sich
                logisch und passend zur heutigen schnelllebigen
                Zeit, wo sich so mancher einfach nur nach etwas
                Ruhe sehnt. Die Zeichnungen dazu sind prima, hier
                passt fast alles zusammen. Sehr schön zu lesen. Ein
                kleiner Störenfried für Daniel
                Düsentrieb ist eine Maus, die immer Kabel
                durchbeißt - ein Ärgernis in einem Labor. Als
                aber ein Einbrecher auftaucht, der Daniel
                ausgerechnet mit Kabeln fesselt, erweist sich das
                Tiel als ausgesprochen hilfreich.Die Story ist gerademal 14 Seiten lang und nicht
                mehr als ein Lückenfüller. Inhaltlich wenig
                komplex und überraschend (wie auch auf 14
                Seiten), aber durchaus auf den Punkte gebracht,
                das sorgt für Mittelmaß pur.
 Ein
                Mensch steht bei Donald vor der Tür, der sich an
                nichts mehr erinnert. Da Das verlorene
                Gedächtnis ihn doch arg wurmt, hilft
                Donald ihm, dies zurückzugewinnen. So eilt man
                durch die Stadt, um seinen Weg zu rekonstruieren,
                hoffend, dass sich andere Menschen an ihn
                erinnern. Zwischendrin wird noch ein Verbrechen
                aufgeklärt, damit auch ja der
                Phantomias-Auftritt in diesem Band gesichert ist.
                Die Story ist vorhersehbar, oberflächlich und
                auch wenig unterhaltsam. Dazu kommen nicht
                besonders ansehnliche Zeichnungen. Das sorgt für
                die schwächste Story des Bandes. Dumm
                gelaufen ist ein weiterer Einseiter, der
                aber noch sehr viel weniger komisch ist als der
                vorhergehende. Wie
                man einen einzelnen Gag auf 20 Seiten ausdehnen
                kann, erfahren wir in Die vermaledeite
                Kiste. Daniel Düsentrieb gibt vor, zu
                einer Messe zu fahren und lässt Donald mit
                seinem Labor und einer geheimnisvollen Kiste
                zurück - einzig um zu testen, ob Donald so
                vertrauenswürdig ist, diese nicht zu öffnen.
                Als sie auch noch geraubt und von ihm
                zurückerobert wird, gewinnt die Neugier und
                Donald öffnet die Kiste, um Daniel Düsentriebs
                Misstrauensverdacht zu bestätigen. Einige nette
                Gags im Mittelteil und sehr schöne
                Andersen-Zeichnungen retten den wenig
                großartigen Plot so eben noch in den
                Durchschnitts-Bereich. Geschnorrtes
                Glück ist das Mittel, das die
                Panzerknacker auf ihren Raubzügen helfen soll.
                Sie verbringen mit Gustav gemeinsam ihren Urlaub,
                um von seinem Glück profitierend gefahrlos
                einige Raubzüge durchzuführen. Das klappt
                vortrefflich, macht aber so ganz ohne Risiko doch
                keinen Spaß und so wird der Weg wieder
                aufgegeben. Nette Idee, prima umgesetzt. Auch
                Cavazzanos Zeichnungen sind ein Genuss. Einige
                gute Gags im Laufe der Story sorgen für die
                beste Duck-Story des Bandes. Streng
                nach Anleitung ist der nächste
                Einseiter, und wieder ist er nicht besonders
                komisch. In
                Mit Göttern scherzt man nicht!
                wünscht Donald sich das ruhige Leben der
                Vergangenheit zurück und lässt sich daher vom
                Enkel des Zeus auf eine Annonce als Hilfsgott
                einsetzen. Reichlich verwirrend, dieser Anfang.
                Hier sorgt er nun für eine totale
                Lärmüberfrachtung für die Menschen, so dass
                diese sich ebenfalls zur Stille zurücksehnen und
                er ihnen diesen Wunsch erfüllen kann. Ein wenig
                sinnvoller Plot, der zu einer Story führt, die
                extrem schnell gelesen ist - dazu tun auch die
                Bancells-Zeichnungen ihren Teil. Wie von der
                letzten Story eines Bandes fast schon gewohnt,
                ziemlich schwach. ÜBERSICHT:
 - Fair geht vor! (S:
                P.Hedman / Z: M.Fecchi / D 2004-038)
 - Das letzte Geheimnis der
                Inkas (S: G.Figus / Z: M.Palazzi / I TL 2414-5)
 - Überraschung unter Wasser
                (S: F.Artibani / Z: M.Palazzi / I TL2500-01)
 - Dynamit und Diamanten (S: P.Halas / Z: Miguel /
                D 2003-082)
 - Das Strand-Paradies (S:
                B.Comcina / Z: M.Mazzarello / I TL 2489-6)
 - Ein kleiner Störenfried (S: S.Ambrosio / Z:
                G.di Vita / I TL 2488-3)
 - Das verlorene Gedächtnis
                (S: S.Tulipano / Z: S.Dossi / I PK 110-1)
 - Dumm gelaufen (S: C.Panaro / Z: V.Mangiatordi /
                I TL 2498-03)
 - Die vermaledeite Kiste (S:
                S.Petrucha / Z: F.Andersen / D 2003-080)
 - Geschnorrtes Glück (S:
                R.Secchi / Z: G.Cavazzano / I TL 2490-1)
 - Streng nach Anleitung (S:
                S.Bardino / Z: A.Ferraris / I TL 2506-03)
 - Mit Göttern scherzt man
                nicht (S: M.Gilbert / Z: Bancells / D 2002-050)
 
 Grün: LesetippRot: Flop
 von Carsten Spitz, August
                2004    |