In der
Titelgeschichte Der Kolumbusfalter fotografieren
Donald und seine Neffen im Auftrag von Gitta
besondere Muster für ihre handgemalten Stoffe.
Dagobert ist dies natürlich ein Dorn im Auge,
weshalb er versucht, Donald seiner Konkurrentin
Gitta abspenstig zu machen. Donald denkt jedoch
nicht daran, sich in Dagoberts Dienste zu
stellen. Derweilen
hecken Tick, Trick und Track einen gefinkelten
Streich aus: Sie fotografieren zufällig einen
Schmetterling mit einem Flügelmuster, das nach
einer Schatzkarte aussieht. Nachdem sie den
angegebenen Fundort leer vorfinden, überlassen
sie es Donald, es ihnen gleich zu tun, indem sie
die Ahnungslosen spielen Allerdings mischen dann
auch noch Onkel Dagobert und die Panzerknacker
mit und es entbrennt eine aufregende Schatzsuche
mit ungeahntem Ausgang...
Diese Geschichte
ist ein absoluter Höhepunkt der gesamten Reihe:
Einige skurrile, witzige Einfälle gepaart mit
atemloser Spannung und einem irrsinnigen
Erzähltempo. Die Zeichnungen sind liebevoll und
die Figuren ausdrucksstark.
Die Zebramuschel
ist nicht ganz so gut gelungen, aber dennoch
hinreichend witzig und spannend. Donald
beschließt, sich über die Volkshochschule
fortzubilden. Ganz besonders interessiert er sich
für Vorträge über Weichtiere, etwa zum Thema
"Trägt die Miesmuschel ihren Namen zu
Recht?".
Derweil werden
Onkel Dagoberts Kokosplantagen von einer
rätselhaften Krankheit befallen, die sämtliche
Kokosnüsse verfaulen lässt. Donald soll
gemeinsam mit Tick, Trick und Track der
geheimnisvollen Seuche auf den Grund gehen.
Die wohl
witzigste, wenngleich abstruseste Story des
Buches, bietet Der Gespensterschatz . In
Dagoberts Geldspeicher haust ein geheimnisvoller
Eindringling, der sich als Toshy von MacIntosh
herausstellt - ein aus Schottland emigriertes
Gespenst, das es in seiner Heimat aus nervlichen
Gründen nicht mehr aushielt und im Geldspeicher
seine selige Ruhe zu finden hofft. Dagobert passt
das gar nicht - schließlich zahlt das Gespenst
keine Miete...
Der gute Donald
erbarmt sich des delongierten Geistes und lässt
ihn bei sich zu Hause wohnen, woraufhin Toshy ihm
das Versteck eines Schatzes verrät. Dummerweise
erfährt Dagobert davon und versucht mit allen
Tricks, an den Schatz zu gelangen...
Hier ist es nicht
so sehr die Story, die fesselt, als vielmehr die
Gags. Etwa, wenn Dagobert sich eine Tageszeitung
erschwindelt, indem er sich als Mitglied des
"Vereins zur Bekämpfung von
Rechtschreibfehlern in Zeitungen" ausgibt
und die Zeitung eines ehrlichen Käufers quasi
konfisziert, um die Fehler ausbessern zu lassen.
Oder, wenn er
gemeinsam mit seinem Neffen Donald in eine
Irrenanstalt (political correctness darf man in
alten Comics nicht erwarten!) verfrachtet wird
und sich die behandelnden Ärzte darüber
wundern, dass zwei "Verrückte" sich
für ganz normale Personen halten.
Einen würdevollen
Abschluss bietet Donald im Jahre 2001 .
Dabei werden Donald und seine drei Neffen mit
Hilfe einer Zeitmaschine in das Jahr 2001
versetzt. Dagobert möchte nämlich heraus
finden, ob sein gewaltiges Vermögen nach seinem
Tode vom Erben Donald sinnlos verprasst oder
sorgsam verwaltet wird.
Überraschenderweise
zeigt sich, dass Donalds zukünftiges Ich genau
so geizig ist, wie es sein Erbonkel war. Was
Donald natürlich gar nicht recht ist, weshalb er
sich sogar mit den Panzerknackern verbündet, um
dem Donald des Jahres 2001 eins auszuwischen -
doch dieser ist nicht nur geizig sondern auch
clever...
Rasend lustig ist
die Story nicht gerade, bietet aber ein paar
Zeitreiseparadoxa, von denen sich so manch
unlogischer Film eine Scheibe abschneiden
könnte. Interessant ist auch der naive Charme
der Geschichte, in der die Menschen seltsame
Hüte tragen, Gebäude streng geometrische Formen
aufweisen und Atomkraft die primäre
Energiequelle darstellt.
ÜBERSICHT:
- Vorgeschichte
(S: G.Dalmasso / Z: G.Perego / I CWD 22-A)
- Der Kolumbusfalter (S+Z: R.Scarpa / IS TL
327-A) ( Highlight )
- Die Zebramuschel (S: A.+G.Barosso / Z: G.Carpi
/ IS TL 337-A)
- Der Gespensterschatz (S+Z: L.Bottaro / IS TL
342-A)
- Donald im Jahre 2001 (S: A.Mazzanti / Z:
L.Gatto / I TL 309-A)
Anmerkung:
Erste Ausgabe, LTB startet mit einem Umfang von
260 Seiten
GRÜN=Lesetip
ROT=Flop
Rezension von Rainer
Innreiter
Die Einfärbungen sind von LTB-Online vorgenommen
worden.
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