Eine fantastische Reise (LTB 184, Eine fantastische Reise)

Selten trifft ein Titel den Inhalt einer Geschichte so genau, wie bei dem hier beschriebenen Beispiel: "Eine fantastische Reise" in mehrerlei Hinsicht erleben die Ducks in diesem Abenteuercomic von Corteggiani, optisch unverkennbar von Alessandro Gottardo umgesetzt.
"Fantastisch" trifft insofern zu, dass die Geschichte überdurchschnittlich gut geworden ist und nicht zuletzt deswegen ja auch ihren Platz in dieser "Highlight"-Rubrik eingenommen hat. Sehr wohl handelt es sich hier aber auch um eine außerordentlich fantasievolle Geschichte mit einer Vielzahl ungewöhnlicher und interessanter Kreaturen.

Die Handlung nimmt ihren Lauf, als Daniel Düsentrieb den Ducks wieder einmal eine neue Erfindung vorstellt: Dieses Mal handelt es sich um eine Maschine, die eine Reise in das Innere von Talern ermöglichen soll. Als Versuchsobjekt würde der diplomierte Erfinder gerne eine Reise in Dagobert Ducks Glückstaler unternehmen – solch riskanten Unternehmungen steht dieser allerdings nicht sehr aufgeschlossen gegenüber, so dass Erbneffe Donald einen Taler zur Verfügung stellen muss.
Donalds hysterischer Angst vor einer solch ungewissen und aberwitzigen Reise ist es schließlich auch zu verdanken, dass das Unterfangen überhaupt seinen Lauf nimmt – so betätigt er unabsächtlich den Startknopf, der Dagobert, Düsentrieb und ihn tatsächlich in eine fantastisch anmutende Welt transportiert.

Vor Ort werden sie recht bald von Robotern der Prinzessin Nickelia gefangengenommen, welche im Auftrag ihrer Herrin im Taler-Inneren für "Zucht und Ordnung" sorgen. Leider befindet sich die an und für sich gutmütige Prinzessin unter Einfluss des fiesen Bösewichts Kupferio, der das Oberhaupt mit einem Gleichgültigkeit-verleihenden Trank "bearbeitet". Kupferio redet Königin Nickelia ein, dass die drei Entenhausener Spione von Nickelio (Anführer der Revolte gegen das böse Regime von Nickelia und Kupferio) seien und lässt sie ins Gefängnis sperren.
Dort trifft man allerdings auf einen Roboter, der tatsächlich Nickelios Spion ist und dem man sich sofort anschließt. Mit der Hilfe eines Komplizen gelingt es dem neu formierten Team zu flüchten. Nur Herr Düsentrieb fällt während der Flucht in die Hände von Kupferio und soll dessen Anweisungen nach hingerichtet werden.

Klar, dass im Lager der Regime-Gegner schnell Pläne zur Rettung des Ingenieurs geschmiedet werden, der ja ganz nebenbei auch der Einzige ist, der einen Weg zurück in das "normale Entenhausen" weisen kann. Auf dem Weg zur Befreiung von Daniel gilt es zwar einige Hindernisse wie etwa Kannibalen "aus dem Wege zu räumen" und auch Kupferio lässt seine Hand nicht ohne Weiteres vom Thron der Macht – am Ende endet aber (zugegebenermaßen wenig überraschend) alles gut und die Reise nimmt ein glückliches Ende da, wo sie auch begonnen hatte: Im Entenhausener Labor von Daniel Düsentrieb.

Eine unterhaltsame, zuweilen lustige Geschichte mit schönen Zeichnungen und außergewöhnlichen Charakteren und Handlungen sorgen für eine Abenteuergeschichte der etwas anderen Art.

Christian Peters, 2005

Autor: François Corteggiani
Zeichner: Alessandro Gottardo
Seiten: 56
Veröffentlicht: 1992