Ganz ohne Micky Maus kommt dieses Abenteuer aus dem eigentlichen Maus-Universum des offensichtlich sehr gut aufeinander eingestellten Duos Mezzavilla/ Cavazzano aus. Das entstehende Vakuum wird – durch die in den Vordergrund strebenden Kommissar Hunter und Inspektor Issel auf der einen, Trudi und Katerlo auf der andere Seite – mehr als nur aufgefangen.

Während sich Privatdetektiv Micky Maus mittem im heißen Jahrhundertsommer auf einer abkühlenden Arktis-Expedition befindet, sind die beiden uns wohlbekannten Hüter des Gesetzes Hunter und Issel völlig auf sich allein gestellt, als auf einmal der so genannte "Maschinenmann" Entenhausen und seine Bürger terrorisiert. Der sich hinter einer Maske vermummende Maschinenmann scheint alle Maschinen und technische Geräte unter seiner Kontrolle zu haben. Demonstrieren tut er dies, um Fahrstühle, Autos oder auch Hydranten verrückt spielen zu lassen, nicht ohne im Nachhinein nach und nach neue erpresserische Forderungen an die Stadt zu stellen. Issel und insbesondere Hunter tun sich offensichtlich schwer, die ungewöhnlichen Geschehnissen aufzulösen und müssen nach einer Hetzkampagne der Medien über die unfähigen Polizei um ihren Job bangen.

Der Leser selbst weiß allerdings schon sehr früh, dass sich hinter dem geheimnisvollen Maschinenmann nicht etwa eine außerirdische Macht verbirgt, wie einige Wissenschaftler annehmen, sondern Entenhausens Ganover Nummer 1: Kater Karlo.
Dieser hatte – sich mit Dauerfreundin Trudi im Urlaub befindend – einen abgestürzten Satelliten entdeckt und diesem den so genannten On-Off entwendet. Ein Instrument der hiesigen Raumfahrtzentrale um einzelne Satelliten im Weltraum an und auszuschalten. Dass dieses technische Wunderwerk seine Wirkung auch auf der Erde nicht verfehlt, müssen die Entenhausener Bürger nun am eigenen Leibe erfahren.

Kater Karlo jedenfalls stellt sich mit seinen neu errungenen Fähigkeiten ungewohnt geschickt an und kann es sich erlauben neben dem Erpressen von Gold und Edelsteinen auch die Polizei zum Narren zu halten.
Dass das Duo von der Entenhausener Polizei ohne Micky Maus dann doch nicht gänzlich aufgeschmissen ist zeigt sich allerdings daran, dass Karlo und Trudi am Ende der Geschichte doch wieder hinter "schwedischen Gardinen" sitzen und statt der brennenden Hitze im Freien, die Kühle im Kerker genießen dürfen. Als Hunter nämlich vom Absturz des Satelliten ganz nah bei Karlos letztem Urlaubsort erfährt, gipfelt das Szenario schließlich in einer wilden Verfolgungsjagd, in der sich offenbart, dass Karlo beim Aussetzen seiner neu erworbenen technischen Möglichkeiten ganz schnell aufgeschmissen ist.

Ein gelungener Kriminalfall, der durch die ungewöhnlichen Protagonisten Hunter und Issel – die man nun auch endlich einmal ganz privat und zudem äußerst leger gekleidet kennenlernt – eine abwechslungsreiche Geschichte mit sich bringt. Längst nicht jede Geschichte, in der eigentliche Nebencharaktere einmal ins Lampenlicht gezerrt werden, kann das Fehlen der Hauptpersonen ausmerzen. Das vorliegende Abenteuer jedoch kann diese Konstellation als durchweg positiv für sich verbuchen.

Christian Peters, 2005