Bahn frei! Das heitere Ratespiel... (LTB 152, Der Unglücksbringer)

Die berühmte Entenhausener Game-Show "Bahn frei" feiert Jubiläum, und da muss natürlich irgendwas Besonderes auf die Beine gestellt werden. Doch man hat nicht so recht gute Einfälle... Das Ende vom Lied ist dann wenig innovativ: Man macht ne 08/15-Sendung und erhöht den zu gewinnenden Preis. Ein hoher Preis erfordert natürlich Schutz, und so wird Micky Maus angagiert, um die Siegprämie zu bewachen.


Fred Fratzke führt durch das Programm - und er zensiert ;)

Eine besondere Brisanz aber bekommt die Sendung mehr oder weniger zufällig dann doch noch: Angetrieben von der hohen Prämie bewirbt sich Dagobert Duck samt Anhang fürs heitere Familienraten. Das birgt natürlich massig Potenzial! Und das wird von dem Produzententeam weiter hochgetrieben: Als Konkurrenz für die Entenfamilie werden die Panzerknacker ausgewählt - so schafft man eine Konfliktsituation, da könnten sich RTL & Co. eine gehörige Scheibe abschneiden.


Auch Kater Karlo ist eine Kapitel-Eröffnung gewidmet

Dann kommt es also zur Show: Die Ducks gegen die Panzerknacker - und insgesamt wohl nicht völlig unerwartet sorgt das durchaus kriminell angehauchte Wesen der Rotpulloverträger für eine gewisse Problematik: Regeln werden gebrochen, wo es nur machbar scheint. Eine vernünftige Durchführung der Sendung ist also nicht mehr wirklich zu realisieren - und so kommt es, wie es kommen muss und die Story endet in einer einzigen, ungeheuren Massenschlägerei aller Beteiligten. Gefördert wird das Ganze dadurch, dass Kater Karlo, von der Sendungsleitung beauftragt, um die Anzahl der Spannungsmomente zu erhöhen, auch noch versucht, die Siegprämie zu stehlen, so dass auch Micky Maus fröhlich mitmischt.


Ertappt!

Der Leser erfährt das Ganze, und das ist das, was die Story in erster Linie zu etwas Besonderem macht, vom Moderator der Sendung, Fred Fratzke, nachdem sich all dies bereits ereignet hatte, der die ganze Story in einem Schneideraum erzählt und als Film präsentiert, launig erzählend und mit netten Kommentaren versehen. Dies ist natürlich eine sehr ausgefallene Art der Storypräsentation, aber auch die Story als solche ist durchaus gut. Zeichnerisch gewohnt großartig von einem Giorgio Cavazzano in seiner großen Zeit umgesetzt, dazu mit einem netten Plot versehen, vor allem aber einigen sehr netten Witzen und auch prima präsentierten Running Gags, die ohne penetrant zu wirken zu überzeugen wissen.

Carsten Spitz, 2004

Autor: Massimo Marconi
Zeichner: Giorgio Cavazzano
Seiten: 40
Veröffentlicht: 1987