Der Kampf ums Gold (LTB 81, Donald im Rampenlicht)

Onkel Dagobert beschließt zur Sicherung seiner Altersvorsorge die Suche nach neuen Goldreserven zu intensivieren. Schließlich bewegt sich der Marktpreis für Gold gerade in astronomischen Höhen und sollte damit gut dafür geeignet sein, den aktuellen Lebensstandard noch einige weitere Jahre zu erhalten... Einziges Problem: Der hohe Goldpreis resultiert nicht zuletzt daraus, dass die Goldreserven auf der Erde sehr knapp geworden sind. Da bleibt einem – wenn man denn auch weiterhin die reichste Ente der Welt bleiben möchte – wohl nichts anderes übrig, als über den eigenen Tellerrand und damit ins All zu schauen. Denn genau dort soll Daniel Düsentrieb goldhaltige Meteoren ausfindig machen, die dann auf die Erde in Onkel Dagoberts Geldspeicher geholt werden sollen.


Abenteuerliches Weltraum-Gefecht: Der "Kampf ums Gold".

Tatsächlich wird ein ganz und gar güldener Planet ausfindig gemacht, der aber leider zu weit entfernt ist, als dass man ihn von der Erde aus wirklich erreichen könnte. Der Leser wird im folgenden allerdings Zeuge eines sich auf diesem Planeten namens Alpha-Auri abspielenden Szenarios:
Der dortige König Astroduck wird aufgrund seines vergnügungssüchtigen Führungsstils vom emsigen Völkchen verstoßen und muss zusammen mit seiner Nichte Daysilia, Erfinder XZ 1, sowie seinen getreuen Untertanen Sock und Gonz den Planeten verlassen.

Ihr Pudding-förmiges Raumschiff bekommt ausreichend Treibstoff mit, um sich von Alpha-Auri entfernen zu können - dennoch müssen sich die Ausgestoßenen auf die Suche nach neuen Treibstoffquellen für die Zukunft begeben. Der benötigte Kraftstoff für das Raumschiff ist passenderweise Gold und so machen die Außerirdischen den Planeten Erde als verheißungsvollen Ort für die Suche aus, während Onkel Dagobert beschließt, durch Donald das puddingförmige, goldgefüllte Etwas einzufangen.


Als ob sie Brüder wären...

Es beginnt ein amüsanter Wettlauf um das Gold der jeweils anderen Partei. Donald wird bei seinem ersten Angriff auf die Goldreserven noch von der Tatsache überrascht, dass sich auf dem vermeintlichen Meteoriten Lebewesen tummeln, die nicht gerade gewillt sind ihren Treibstoff freiwillig herzugeben. Beim 2. Anlauf, bei dem er von Daisy unterstützt wird, verfällt er zwar kurzzeitig den Reizen der schönen Daysilia, verlässt dennoch nach erfolgreicher Mission das außerirdische Raumschiff und hat sein eigenes Raumschiff bis an den Rand mit Gold gefüllt.
Ärgerlicherweise sind Sock und Gonz zeitgleich in Entenhausen eingetroffen, um Onkel Dagoberts Geldspeicher vom anvisierten Edelmetall zu befreien. Und ehe man sich versieht, haben beide Parteien unfreiwillig ihre Goldbestände getauscht.

Da mit diesem Ergebnis keiner der beiden Seiten wirklich zufrieden ist, vereinbart man einen finalen Zweikampf zwischen Onkel Dagobert und König Astroduck im Weltraum, den die reichste Ente der Erde mit einem alten Armdrückertrick aus Klondyke für sich entscheiden kann.
Anstatt allerdings seinen Gewinn – die kompletten Goldbestände Astroducks – einzukassieren, erklärt er, dass er es nicht übers Herz bringen kann, den verstoßenen Außerirdischen sämtlichen Treibstoff abzunehmen und verzichtet auf das Gold. Darüber hinaus gibt er noch einen Teil seines Goldes im Austausch gegen eine außerirdische Apparatur dazu, die aus Gold Antriebsenergie produziert.
Gleich nachdem sich die Außerirdischen glücklich von Dannen gemacht haben, zerstört Dagobert diese Maschine sehr zur Verwunderung von Daniel, Donald, Daisy und den Kindern allerdings – schließlich kann er die Existenz einer Gold-zerstörende Apparatur nicht dulden.


Ein versöhnliches Ende zeichnet sich ab.

In dieser Geschichte kommen Scarpas Qualitäten wieder einmal voll zur Geltung. Die schönen Zeichnungen stehen ohnehin außerhalb jeder Diskussion. Aber hier ist es ihm wieder einmal gelungen in einer schönen Geschichte besonders interessante, lustige und liebenswerte Charaktere zu schaffen, die den Entenhausen-Kosmos ungemein bereichern. Dagobert findet in König Astroduck ebenso sein außerirdisches Ebenbild, wie Daniel Düsentrieb in XZ 1 einen Erfinderkollegen trifft und Daysilia schwer zu erkennen einige Parallelen zu Daisy aufweist. Dass Onkel Dagobert am Ende – ausnahmsweise mal so gar nicht der typische Geschäftsmann – König Astroduck seinen Anteil am Gold schenkt und der geizige Multimillionär damit auch sein gutes Herz zeigt, rundet die Geschichte ab.

Der zweite Auftritt König Astroducks findet im famosen Olympia-Epos Scarpas "Olympisches Fieber" (LTB 130) statt. Nachdem es dann doch lange Jahre ruhig um die Truppe aus dem Weltraum geworden ist, feierten sie im mehrteiligen "Paperi Galattici" (nach einem Script von Stefano Ambrosio) des italienischen Topolino 2006 ein "Comeback". Vielleicht schafft es diese Geschichte ja auch einmal nach Deutschland.

Christian Peters

Story: Romano Scarpa
Zeichnungen: Romano Scarpa (Ink.: Sandro Del Conte)
Seiten: 71
Veröffentlicht: 1981